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Nora

Von Cagliari aus geht es auf der Staatsstraße S.S. 195 bis zum km 27 weiter, wo man links nach Pula abbiegt (die Straße ist für Touristen beschildert). Man durchquert Pula bis zur Via Nora, die zum Meer führt und nach etwa 3 km gelangt man nach Nora.

Erstmals verkehrten Menschen wahrscheinlich in nuraghischer Zeit in der Gegend, doch gibt es über diese Periode kaum Informationen. Der schriftlichen Überlieferung zufolge ist Nora die älteste Stadt Sardiniens, was nicht zuletzt die vor Ort gefundenen phönizischen Stelen glaubwürdig machen.
Die phönizische Kolonisierung ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. machte aus Nora einen wichtigen Handelsmittelpunkt mit drei Häfen, die heute im Meer versunken sind. Wichtigen Aufschluss über jene Epoche geben die – noch nicht abgeschlossenen – archäologischen Forschungen, in deren Verlauf ein Heiligtum in der Gegend des Coltellazzo (unterhalb des spanischen Turms) und ein Wohnviertel aus punischer Zeit unter dem römischen Forum entdeckt wurden.
Die Stadt entwickelte sich nach und nach weiter und erreichte einen hohen Grad an Wohlstand, bis sie eine der wichtigsten Städte an der sardischen Südküste wurde. Aus dieser Zeit sind wenige architektonische Zeugnisse erhalten, wie der Tempel von Tanit und einige Areale im Meeresgebiet.
Die römische Herrschaft begann 238 v. Chr. Die in den fünfziger Jahren durchgeführten Ausgrabungsarbeiten haben weite Teile der Stadt ans Licht gebracht. Diesen Arbeiten verdankt sich ein Großteil der heute sichtbaren Strukturen, die aus der Kaiserzeit datieren. Man kann Thermen, Bodenmosaiks sowie ein wunderschönes kleines Theater aus dem 2. nachchristlichen Jahrhundert bewundern, das sehr gut erhalten ist.
Die bis zum beginnenden Mittelalter bewohnte Stadt wurde nach einer langen Zeit des Niedergangs aufgegeben, die im 5. Jh. n. Chr. begann, als der Seehandel wegen der Sarazenenüberfälle unpraktizierbar wurde.