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Barumini

Von der Staatsstraße S.S.131 biegt man bei km 40,900 nach Barumini ab: Diese Ortschaft ist von hier 19,9 km entfernt. In Barumini geht es weiter auf der Straße nach Tuili und nach etwa 1 km gelangt man zum Nuraghen, der sich links der Straße befindet.
Der Eintrittspreis beträgt 4,20 Euro (3,10 Euro für Kinder und Jugendliche unter 25 Jahren). Im Preis enthalten ist eine Führung.

Es handelt sich hierbei um den wichtigsten Nuraghen Sardiniens. Er ist von einem weitläufigen Hüttendorf umgeben und wurde fast 2000 Jahre lang genutzt, d.h. von 1600 v. Chr. bis zum 3. Jh. n. Chr.
Ursprünglich bestand der Nuraghe aus fünf Türmen, einem Hauptturm und vier Seitentürmen, die über geradlinige Mauern miteinander verbunden sind. Es gibt einen Innenhof, in dem es eine Quelle gibt, die auch heute noch nicht versiegt ist. Die Türme bestanden durchweg aus zwei übereinander gelegenen Stockwerken. Der höhere Teil mit einer Terrassenfläche bestand aus schmaleren Steinblöcken als der untere Teil. Diese präzis behauenen Steinblöcke wurden in mehreren Reihen übereinander angeordnet und endeten mit einem Kraggewölbe. Von diesen Steinblöcken, die sich nicht mehr in ihrer ursprünglichen Position befinden, wurden bei Ausgrabungsarbeiten sehr viele gefunden; sie wurden teilweise zum Bau der Mauern um die archäologische Ausgrabungsstätte herum verwendet. Um den Nuraghen herum gab es eine primitive Vormauer mit drei Türmen.
Diese erste Phase endete im mittleren Bronzezeitalter etwa um 1200 v. Chr., als man aufgrund von schweren Schäden, deren Ursache nicht bekannt ist, grundlegende Renovierungsarbeiten vornahm und das Aussehen des Baus weitgehend veränderte. Die Struktur wurde von einer mächtigen Mauer eingefasst, wodurch die Stärke der Mauern insgesamt verdoppelt wurde; der Eingang wurde von der Südseite auf die Westseite verlegt und auf einer Höhe von einigen Metern vorgesehen, wodurch der Zugang nur über eine Holzleiter möglich wurde. Die ehemalige Vormauer wurde mit vier neuen Türmen ergänzt und rahmte den gesamten Nuraghen ein, der so sein mächtiges und massives Aussehen erhielt, das bis in die heutige Zeit hinein bewahrt wurde.
Diese zweite Phase endete zwischen der späten und mittleren Bronzezeit, als die Anlage für eine gewisse Zeit aufgegeben wurde. Etwa um das 10. Jh. wurde sie wieder besiedelt und es entstanden die ersten Hütten. Zu diesem Zeitpunkt hatte die lange Phase des Niedergangs bereits begonnen, der sich während der gesamten Eisenzeit und bis in die römischen Kaiserzeit hinein fortsetzte. Im Hüttendorf sind die interessantesten Hütten diejenigen, die auf den Beginn der Eisenzeit zurückgehen, d.h. auf das 9., 8. und 7. Jh. v. Chr. Diese Hütten zeichnen sich durch einen komplexen, unregelmäßigen Grundriss aus. Sie sind um einen zentralen Hof herum aufgebaut, von dem aus mehrere Zimmer abgehen; häufig ist noch die Küche zu erkennen, wo sich der Ofen befand, der in einigen Fällen auch heute noch zu erkennen ist.
Sehr interessant sind zwei gut erhaltene Rundhütten, die ringsum von einer Steinbank umgeben sind und in deren Mitte ein großes Steinbecken zu erkennen ist, das vermutlich für häusliche Riten des Wasserkultes verwendet wurde.
Interessant ist auch die Sitzungshütte, die etwa aus derselben Zeit stammt.
Es handelt sich hierbei ebenfalls um eine Hütte mit rundem Grundriss und einer Steinbank entlang der Außenmauer, in der sich einige Nischen befinden.
Diese Ausgrabungsstätte wurde in die UNESCO-Liste des Welterbes aufgenommen..